Kongressbericht FAFA

20. März 2017

Gastbeitrag von Dr. Peter Kenedi

Am 04. März 2017 fand im vollbesetzten Vortragssaal der Deutschen Nationalbibliothek zum siebten Mal die FAFA 2017 (Frankfurt Academy For Arrhythmias), ein Symposium über Herzrhythmusstörungen, statt. Diese Veranstaltung gehört seit Jahren zu den besten kardiologischen Fortbildungen in Frankfurt am Main. Die Leitung hatten PD. Dr. Chun und PD. Dr. Schmidt vom CCB in Frankfurt (Cardiologisches Centrum Bethanien) inne. Diskutiert wurden die aktuellen Therapiestrategien für Rhythmusstörungen mit Kardiologen aus Österreich, Belgien und der Bundesrepublik.

Der erste Themenblock beschäftigte sich mit der Katheter-Therapie des Vorhofflimmerns. Allein 2015 wurden in Deutschland 76.000 Katheter-Ablationen durchgeführt, deren Erfolgsquote mit der Zahl der Untersuchungen und der Erfahrung der Untersucher zusammenhängt.

Es gibt zwei Arten der Ablation: die mit der Radiofrequenz, einer Verödung mit Wärme und die mit dem Kälteballon (Kryoballon). Erstere war 2012 die überwiegende Methode. Katheter-Ablationen werden bei denjenigen Patienten mit paroxysmalem (anfallsweise auftretendem) Vorhofflimmern durchgeführt, bei denen die Komplikationsrate bei nur 6% liegt.

Die Erfassung des Behandlungserfolges einer Katheter-Ablation ist schwierig, da die medikamentöse Therapie ohne Erfolg bleibt und die Nachsorge oftmals mangelhaft ist. Eine Qualitätssicherung gibt es in Deutschland noch nicht. Dabei können Rezidive (Rückfälle) in Form von neuerlichen Rhythmusstörungen auftreten. So ist schon ein zweiminütiges Vorhofflimmern im Laufe einer 24-stündigen Langzeit-EKG-Aufzeichnung ein Rückfall.

Im Laufe der Veranstaltung hielten anerkannte Mediziner Vorträge über verschiedene Schwerpunkte und neue Erkenntnisse der Kardiologie. Prof. Kuck erörterte den Vergleich zwischen beiden Operationsverfahren und erläuterte die Vorteile der Kälteballon-Ablation. Prof. Arentz beschrieb Techniken der Lungenvenenisolation mittels Hochfrequenz-Ablation.

Prof. Pedro Brugada, der 1992 eine seltene Krankheit beschrieb, die zum plötzlichen Tod von Jugendlichen führen kann, hielt die „Honorary lecture“. Die Vorbeugung (Prophylaxe) des Schlaganfalls war der Schwerpunkt einer der Sitzungen. Die vor acht Jahren eingeführten neuen oralen Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer) zeigen durchweg überzeugende Erfolge. Prof. Antz erläuterte die vier auf dem Markt befindlichen Medikamente. Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban führten im klinischen Versorgungsalltag zu mehr Sicherheit und deutlich reduzierteren Blutungen im Vergleich zu den klinischen Studien.

Neue technische Gerätentwicklungen, wie zum Beispiel der subkutane Defibrillator und der kabellose Schrittmacher waren Thema bei Dr. Przibille. Unterstützt wurden die Vorträge durch Live-Übertragungen mit Ablationen beider Techniken und Vorhofverschluss aus dem Katheter-Labor.

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