Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist ein akuter oder ein chronisch verlaufender Entzündungsprozess im Herzmuskel. Eine Herzbeutelentzündung wird als Perikarditis bezeichnet. Ist der Herzbeutel und der Herzmuskel entzündet, ist dies eine Perimyokarditis. Neben den Herzmuskelzellen können auch Herzmuskelgewebe und Herzkranzgefäße betroffen sein. Einer Herzmuskelentzündung geht oftmals ein grippaler Infekt durch Viren voraus und ist deshalb häufig sehr unauffällig. Die typische Dauer einer Herzmuskelentzündung liegt bei ca. sechs Wochen. Entscheidend ist bei der Genesung, der gesundheitliche Allgemeinzustand des Betroffenen und das Ausmaß der Entzündung. Zudem ist es äußerst schwierig zu sagen, wann genau eine Herzmuskelentzündung abgeklungen ist. In jedem Alter und auch bei herzgesunden Menschen kann eine Herzmuskelentzündung auftreten.

Welche Ursachen haben Herzmuskelentzündungen?

Welche Symptome weist eine Herzmuskelentzündung auf?

Wie wird eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert?

Was ist bei einer Herzmuskelentzündung zu beachten?

Welche Ursachen haben Herzmuskelentzündungen?

Das Bakterium Borrelia, übertragen durch den Zeckenbiss, kann ebenfalls zu einer Entzündung führen, welches durch einen Zeckenbiss übertragen wird.

Eine Herzmuskelentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben. Es wird zwischen einer infektiösen und einer nicht-infektiösen Herzmuskelentzündung unterschieden.

Bei einer infektiösen Entzündung liegt die Ursache bei Krankheitserregern. Dabei kann es sich um Viren und Bakterien handeln. In 50 Prozent der Fälle sind Viren für die Herzmuskelentzündung verantwortlich, die in erster Linie von harmlosen Erkrankungen wie einer Erkältung, grippalem Infekt oder einer Durchfallerkrankung herrühren. In diesen Fällen tritt meist das Coxsackie B-Virus auf. Aber auch Herpes- oder Influenza-Viren können eine Entzündung am Herzmuskel auslösen. Bei einer viral-bedingten Herzmuskelentzündung wird das Virus selten bestimmt, da eine medikamentöse Behandlung gegen das Virus nicht möglich ist.

Eine infektiöse Entzündung durch Bakterien kann durch eine bakterielle Blutvergiftung (Sepsis), oder durch Staphylokokken und Streptokokken auxfsgelöst worden sein. Streptokokken verursachen zum Beispiel eine Mandelentzündung oder Scharlach. Das Bakterium Borrelia, übertragen durch den Zeckenbiss, kann ebenfalls zu einer Entzündung führen, welches durch einen Zeckenbiss übertragen wird. Dabei liegt aber meistens eine Schwächung des Immunsystems zu Grunde. Dies ist der Fall bei AIDS, einer Chemotherapie oder bei der Einnahme von immunschwächenden Medikamenten. Auch toxische Substanzen oder Parasiten (Fischbandwurm) können Auslöser einer Entzündung sein.

Bei einer nicht-infektiösen Entzündung, liegt die Ursache meist bei einer Fehlregulierung des Immunsystems. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen und löst Krankheiten aus, wie Gefäß- und Bindegewebsentzündungen oder rheumatische Erkrankungen. Aber auch in Kombination mit und durch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel durch die Strahlenbehandlung des Brustkorbes, eine Überempfindlichkeit gegenüber Medikamenten oder durch Autoimmunreaktionen kann eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden.

Kann kein Risikofaktor festgestellt werden, spricht man von einer idiopathischen Fiedler-Myokarditis.

Welche Symptome weist eine Herzmuskelentzündung auf?

Die Symptome einer Herzmuskelentzündung sind meistens sehr unspezifisch oder es treten keine Beschwerden auf. Treten in Verbindung mit fieberhaften Infektionskrankheiten oder grippalen Infekten Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen auf, kann dies auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten. Dabei hat aber eine Herzmuskelentzündung selten einen tödlichen Verlauf. Betroffene sind eher junge Menschen, die nach einem Infekt mit einer unbemerkten Herzmuskelentzündung weiter Leistungssport treiben.

Bei einer akuten Herzmuskelentzündung kommt es in manchen Fällen zu einer schnell fortschreitenden Herzschwäche. Dies äußert sich in der Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Zudem können Atemnot, Herzrasen, Rhythmusstörungen, Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich, bläuliche Verfärbungen der Haut, Blässe durch Sauerstoffmangel im Blut, Vergrößerung von Milz und Leber oder Ansammlungen von Flüssigkeiten in den Beinen hinzukommen. Bei Betroffenen kann es bereits durch eine leichte körperliche Anstrengung zu einer starken Atemnot kommen.

Bei einer chronischen Atemnot, sind die Symptome eher unspezifisch und äußern sich in Abgeschlagenheit, rascher Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen und Leistungsminderung. Sie ähneln dabei einer Erkältungskrankheit, was eine Diagnose einer Herzmuskelentzündung sehr schwierig machen kann. Dies hat zur Folge, dass eine Herzmuskelentzündung, besonders bei einem grippalen Infekt, oftmals gar nicht oder zu spät diagnostiziert wird. Schont sich der Betroffene nicht ausreichend und beginnt zu früh wieder mit Sport, kann dies tödliche Folgen haben.

Wie wird eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert?

Bei der Diagnose ist es entscheidend nach der Krankheitsgeschichte des Betroffenen zu fragen. Äußert sich der Verdacht einer Herzmuskelentzündung, wird ein Kardiologe mit einbezogen. Dieser überprüft verschiedene Werte wie den Blutdruck, die Körpertemperatur und die Herzfrequenz. Zudem kann an Hand des Blutes festgestellt werden, ob eine Entzündung im Körper vorliegt oder ob eine Herzmuskelentzündung durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde. Das Blut gibt auch Aufschluss darüber, ob das eigene Immunsystem Antikörper gegen bestimmte körperliche Strukturen des Herzens bildet und damit das Herz schwer belastet.

Neben der Blutuntersuchung können Röntgenaufnahmen Aufschluss darüber geben, ob das Herz vergrößert ist. Mit einer Echokardiographie (Herzultraschall) wird überprüft, ob eine Pumpschwäche vorliegt, die Herzklappenfunktion und der Herzmuskel normal arbeiten, sowie die Herzgröße oder ob sich Flüssigkeit zwischen dem Herzmuskel und dem Herzbeutel gesammelt hat. Diese Untersuchung ermöglicht es schon kleinste Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen und in welcher Erkrankungsphase sich der Betroffene befindet.

Ein EKG kann Veränderungen und Entzündungen aufzeigen, sowie die Herzmuskelentzündung lokalisieren. Das EKG weist bei einer Herzmuskelentzündung Extraschläge (Extrasystolen) und einen beschleunigten Herzschlag auf. Allerdings treten diese Veränderungen nur kurzfristig auf und es ist empfehlenswert eine Langzeitmessung durchzuführen.

Neben dem EKG kann auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) mit Kontrastmittel Aufschluss über entzündete Herzareale geben. Bei einer langanhaltenden Entzündung kann mit Hilfe eines Herzkatheters Gewebe entnommen werden, um Erreger oder Autoimmungeschehen einzugrenzen.

Was ist bei einer Herzmuskelentzündung zu beachten?

Bei einer Herzmuskelentzündung ist besonders wichtig sich körperlich zu schonen. Dies bezieht sich nicht nur auf Sport sondern auch schon auf alltägliche Arbeiten im Haushalt. Schonen sich die Betroffenen nicht, kann dies zu Langzeitschäden an der Herzklappe und dem Herzmuskel führen. Wann eine Vollbelastung wieder möglich ist, sollte unbedingt der Arzt entscheiden, da dies erst nach Wochen möglich sein kann.

Wurde eine Herzmuskelentzündung durch Bakterien verursacht, kann diese medikamentös mit Hilfe von Antibiotika behandelt werden. Gegen Viren gibt es keine medikamentöse Behandlung.

Die Hälfte der Betroffenen kann sich vollständig erholen. Bei den Übrigen bleiben Spätfolgen zurück, Zum Beispiel in Form von Funktionsstörungen oder erhebliche Verschlechterungen des Gesundheitszustandes. 

 

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