Fettstoffwechselstörung

Störungen des Fetttransportes, der Fettverarbeitung und der Fettherstellung führen zu erhöhten Blutfettwerten. Steigt dieser über den Normalwert, spricht man von einer Fettstoffwechselstörung. Diese verursacht lange Zeit keine Beschwerden, erst später wird diese erkannt, wenn Spätfolgen auftreten wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Ursachen können genetisch sein, Ernährungsbedingt, schlechter Lebensstil oder sie treten begleitend zu anderen Grunderkrankungen auf. In den westlichen Industrieländern gehört die Fettstoffwechselstörung zu den höchsten Risikofaktoren für die Entstehung von Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut aktuellen Studien haben 55 bis 60% der Erwachsenen zu hohe Blutfettwerte. Diese werden unterteilt in Triglycerid und in Cholesterin.

 

Fettstoffwechselstörung - Die wichtigsten Fakten

Was versteht man unter Cholesterin?

Welche unterschiedlichen Arten Lipoproteine gibt es?

HDL (High Density Lipoproteine)

LDL (Low Density Lipoprotein)

Wie wird der Cholesterinspiegel gemessen?

Welche Risikoabstufungen gibt es für LDL-Cholesterin?

Welche Ursachen gibt es für einen zu hohen Cholesterinspiegel?

Fettstoffwechselstörung - Die wichtigsten Fakten

Cholesterin ist nicht grundsätzlich schlecht. Es wird für den Aufbau und für die Funktionen der Körperzellen, sowie als Grundgerüst für Hormone, Gallensäure oder Vitamin D benötigt. Cholesterinwerte müssen für jeden Betroffenen individuell beurteilt werden, denn nicht jede Erhöhung muss durch Medikamente therapiert werden. Oftmals reicht eine Umstellung zu einem gesunden Lebensstil. In Kombination mit Risikofaktoren, wie Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder sogar Herzinfarkt, ist meistens eine Therapie unumgänglich.

Cholesterin hat unterschiedliche Funktionen:
  •   Bestandteil in sämtlichen Zellmembranen
  •   Mitverantwortlich für die Zellspannung-, -durchlässigkeit und -reparatur
  •   Herstellung der Gallensäure
  •   Produktion mancher Hormone und Vitamin D

Wird dem Körper über die Nahrung mehr als die empfohlene Menge von 300 Milligramm pro Tag zugeführt, wird die körpereigene Produktion zurückgefahren.

 

Was versteht man unter Cholesterin?

Bei Cholesterin handelt es sich um eine fettähnliche Substanz aus der Gruppe der Sterine, die wiederum zu den Lipiden gehören. Sie werden größtenteils vom Organismus selbst in der Leber produziert. 90 Prozent des aus der Leber ins Blut abgegebenen Cholesterins gelangt in Form von Fett-Eiweiß-Verbindungen (Cholesterin + Protein = Lipoproteine) zu den verschiedenen Körperzellen und wird von diesen aufgenommen.

 

Welche unterschiedlichen Arten Lipoproteine gibt es?

Lipoproteine werden nach ihrer Dichte in Kategorien unterteilt:

  •   HDL (High Density Lipoprotein = hohe Dichte)
  •   LDL (Low Density Lipoprotein = niedrige Dichte)

Je höher ihr Lipidanteil ist, desto geringer ist ihre Dichte und desto schädlicher können sie für die Gesundheit sein.

 

HDL (High Density Lipoproteine)

HD-Lipoprotein ist ein kleines Lipoprotein, welches im Darm und in der Leber gebildet wird und als Transportmittel für fettlösliche Substanzen dient. Überschüssiges Cholesterin wird so aus dem Blutkreislauf zur Leber abtransportiert und über die Galle ausgeschieden. Dadurch wird das Risiko für Arteriosklerose und Herzinfarkt gesenkt. Dabei ist aber nicht die Menge der HDL entscheidend, sondern dessen Funktion. Ein Mangel an HDL kann bis jetzt noch nicht behandelt werden, allerdings kann eine Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung sich positiv auf den HDL-Wert auswirken.

Richtwerte liegen bei Männern bei über 40 mg/dl und bei Frauen über 45 mg/dl.

 

LDL (Low Density Lipoprotein)

Lipoproteine sind Fett-Eiweiß-Verbindungen, die fettlösliche Substanzen wie Cholesterin binden und durch den Blutkreislauf transportieren. Sie weisen eine niedrigere physikalische Dichte als HDL auf, deshalb die Bezeichnung Low Density. LDL transportiert Cholesterin von der Leber in den Organismus.

Ist die Konzentration von LDL-Cholesterin im Körper zu hoch und die innere Schicht der Gefäßwand beschädigt, kann sich dieses an den Gefäßinnenwänden festsetzen. Dort oxidiert es durch Sauerstoff und lockt weiße Blutkörperchen an (Makrophagen), dies führt zu Entzündungen der Gefäßwände und zu arteriosklerotischen Plaques. Vorgeschädigte Gefäßwände, durch Bluthochdruck oder Rauchen, sind besonders gefährdet. Durch die Ablagerungen kommt es zu Durchblutungsstörungen zum Beispiel in den Beinen oder im Gehirn. Reißt ein Plaque an der Oberfläche auf, heften sich Blutblättchen (Thrombozyten) an den Rissen fest und verschließen dadurch die Blutgefäße. Handelt sich dabei zum Beispiel um ein Herzkranzgefäß kann es zu einem Herzinfarkt kommen.

 

Wie wird der Cholesterinspiegel gemessen?

Alle Cholesterinarten haben in ausreichender Menge bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Cholesterin sollte daher nicht zu viel und nicht zu wenig im Blut vorhanden sein. Um festzustellen in welcher Menge Cholesterin im Körper vorhanden ist wird ein Cholesterinspiegel an Hand der HDL und LDL-Werte erstellt. Die Konzentration der Cholesterinmenge im Blut wird in mg/dl (Milligramm pro Deziliter) oder in mmol/l (Millimol pro Liter) angegeben.

Normwerte des Cholesterinspiegels:

Gesamtcholesterin:

  • Normwert bis 200 mg/dl
  • Grenzwert bis 240 mg/dl

HDL-Cholesterin:

  • Normwert über 45 mg/dl
  • Grenzwert unter 45 mg/dl

LDL-Cholesterin:

  • Normwert bis 130 mg/dl
  • Grenzwert liegt bis 160 mg/dl

Welche Risikoabstufungen gibt es für LDL-Cholesterin?

Bestehen bereits Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes oder liegen schon Gefäßerkrankungen vor, sollte der Cholesterinspiegel auf unterschiedlichen Werten gehalten werden.

  • Niedriges Risiko: Besteht kein oder höchstens ein Risikofaktor, sollte der LDL-Wert bei maximal 160 mg/dl oder darunter liegen. (mg/dl = Milligramm pro Deziliter)
  • Moderates Risiko: Bei Vorliegen von zwei oder mehr Risikofaktoren, sollte der  LDL-Wert unter 130 mg/dl liegen.
  • Hohes Risiko: Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie ein Herzinfarkt oder bei Diabetes mellitus, sollte der LDL-Wert unter 100 mg/dl betragen.
  • Sehr hohes Risiko: Liegt eine gemischte Fettstoffwechselstörung, ein Diabetes mellitus und eine Gefäßerkrankung (zum Beispiel ein Herzinfarkt) vor oder ist ein akutes Koronarsyndrom vorausgegangen, wird ein LDL-Wert unter 70 mg/dl empfohlen.

Welche Ursachen gibt es für einen zu hohen Cholesterinspiegel?

Einem zu hohen Cholesterinspiegel kann ein genetischer Defekt zu Grunde liegen. Hier fehlen an den Zellen Rezeptoren, die das Andocken des Cholesterins und damit die Aufnahme in die Zelle überhaupt ermöglichen. Dadurch bleibt der Cholesterinspiegel permanent erhöht.

Auch Organerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, eingeschränkte Nierenfunktion oder eine Lebererkrankungen können einen erhöhten Cholesterinspiegel bedingen.

Hinzu kommt die regelmäßige Medikamenteneinnahme, zum Beispiel bei chronischen Krankheiten, die den Cholesterinspiegel negativ beeinflusst.

Eine weitere Ursache kann zu viel Stress über einen längeren Zeitraum sein. Hier werden Hormone freigesetzt, die den Körper dazu anregen vermehrt Fettsäuren und Glucose freizugeben, die wiederrum von LDL transportiert werden müssen und so den Cholesterinspiegel steigen lassen. Ein weiterer möglicher Grund könnte sein, dass der Körper es in Stresssituationen nicht mehr schafft, das Cholesterin ausreichend abzubauen und entzündliche Prozesse in der Leber die Cholesterinproduktion anregen.

Erhöhte Cholesterinwerte können die Gesundheit stark beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig regelmäßig den Cholesterinspiegel zu überprüfen und eine zunehmende Gefäßverkalkung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermeiden. Über die Ernährung lässt sich der Cholesterinspiegel gut steuern und oftmals wieder in den Griff bekommen.

 

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